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Friedhofskapelle, Wuppertal

Der Neubau einer Friedhofskapelle zählt nicht zum Alltäglichen. In Wuppertal entstand ein Bauwerk dieser besonderen Art. Eine Schieferfassade prägt das Äußere des schlichten Kubus.

Die Würde des letzten Weges - Schiefer im eleganten Streifenanzug.

Anstelle des über 100 Jahre alten Gebäudes sollte auf dem alten Friedhof, ohne größeren Flächenbedarf, d.h. ohne Grabverlegungen im Umfeld, mehr Fläche in der Trauerhalle und mehr Funktionalität erreicht werden.

Nach einem beschränkten Wettbewerb kam der Entwurf der Architekten F. Pusch und k2-architekten aus Wuppertal zum Zuge. Den Architekten ist es gelungen, das ambitionierte Raumprogramm mit geringem technischen Aufwand und damit kostengünstig zu realisieren.

Die flächensparende Kernidee des Entwurfes ist die Verlegung der Verkehrsflächen nach außen. Abschiedsraum und Kühlraum sind von außen erreichbar und für die Bestattungsunternehmen mit Fahrzeugen direkt anfahrbar. Die Trauerhalle bietet mit 126 Sitzplätzen ein unerwartet großes Platzangebot.

Im kleinen Untergeschoss mit Lichthof rund um die Treppe sind reine Funktionsräume untergebracht. Hier ist Platz für die Heizung, die Haustechnik, einen Putzmittelraum, eine Bedienstetentoilette, einen Aufenthaltsraum für die Träger und einen Raum für die Geistlichen.

Die Architekten verstehen den Neubau als eine moderne Interpretation der vorherigen Kapelle. Die zentrale kubische Trauerhalle ist komplett mit einer Schiefer-Fassade bekleidet. Der Eingangsbereich mit Überdachung, Unterkellerung und Gästetoilette sowie der Abschiedsraum und der Kühlbereich sind als angegliederte Gebäudeteile aus Beton erstellt. Schmale Lichtbänder trennen diese Räume optisch von der Halle. Die Halle selbst ist ein moderner Holzständerbau mit ca. 20 cm Wärmedämmung in Wand- und Dachbauteilen. Die schlanke Konstruktion mit vorgehängter hinterlüfteter Schieferfassade und innerer Installationsebene bringt es auf eine Wanddicke von nur 36 cm.

Ein wichtiger Vorteil dieser Bauweise ist die schnelle Aufheizbarkeit der Halle für die relativ kurze Zeitdauer einer Trauerfeier. Dies bedeutet eine erhebliche Einsparung von Heizkosten.

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Friedhofs-kapelle, Wuppertal

Die Schieferfassade  

Die Schieferfassade baut auf waagerechten Traglatten 80 x 30 mm auf. Diese Traglatten entsprechen bereits dem Raster der Fassade, denn direkt auf diesen Latten sind die gefalteten Zinkstreifen montiert. Das insgesamt 8 cm hohe, gefaltete Zinkblech liegt zur Hälfte flach unter einem Schiefer, die andere Hälfte deckt den darunter liegenden Schiefer ab. Damit wird die angestrebte Höhenüberdeckung von 4 cm realisiert.

Beim Einsatz von Schieferplatten der Größe 60 x 30 cm entsteht daraus ein waagerechtes Raster von etwa 26 cm sichtbarem Schiefer, 4 cm sichtbarem Zink, wieder 26 cm Schiefer usw.

Friedhofskapelle, Wuppertal

Bauherr

Evangelische Kirchengemeinde Wuppertal-Ronsdorf 

Planung 
Planungsgemeinschaft k2-architekten mit Architekt F. Pusch, Wuppertal

Bauzeit
03/2017 bis 12/2007 

Gebäudefläche
180 m²


Fassadenmaterial
Rathscheck Schiefer, InterSIN®

Unterkonstruktion
Holzrahmenbau

Standort
Wuppertal-Ronsdorf

Schieferarbeiten
Hunker GmbH, Hückeswagen 

Schieferdeckart
Symmetrische Deckung, 60 x 30 cm  

Deckung
Mineralwolle 180 mm

Besonderes

Horizontal verlegte Zinkprofile zur Gliederung der Schieferfassaden

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