Schieferfassaden und ihre Alternativen für eine nachhaltige Immobilie

Für eine ökologische, verantwortungsbewusste Immobilie ist eine nachhaltige Fassade notwendig. Dafür benötigen Sie Baumaterialien, die hauptsächlich in der Natur zu finden sind und deren Abbau sowie Verwertung die Umwelt schonen.

Keine Frage, der ästhetische Wert einer Fassade spielt für die Besitzer und Mieter einer Immobilie eine große Rolle. Schließlich handelt es sich um das erste, was sie sehen, wenn sie ein Haus kaufen oder eine Wohnung mieten. Daneben nimmt die Nachhaltigkeit einer Immobilie mittlerweile aus umweltverträglichen und wirtschaftlichen Gründen einen immer größeren Stellenwert auf den Immobilienmarkt ein.

Die Fassade kann nicht nur einen schönen Anblick liefern oder Bewohner vor den Witterungen der Außenwelt schützen, sondern auch eine wichtige Funktion bei der Energieersparnis erfüllen. Welche Materialien sich für die Fassade einer nachhaltigen Immobilie besonders gut eignen, möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen.   

Natursteinfassade – nachhaltiger Schutz vor Kälte und Hitze mit maximaler Gestaltungsfreiheit

Wie der Name bereits aussagt, handelt es sich bei Natursteinfassaden um Gesteinsarten, die Sie in der Natur vorfinden. Für die nachhaltige Fassade einer Immobilie eignen sich vor allem folgenden Sorten:

  • Sandstein
  • Dolomit
  • Muschelkalk
  • Travertin

Natursteinfassaden sind hilfreich beim Schutz gegen Kälte und Hitze. Beständigkeit bei schlechten Witterungsbedingungen zeichnen Natursteine ebenso aus wie Nachhaltigkeit: Für den Abbau dieser Gesteinssorten ist nur ein relativ geringer Arbeits- und Energieaufwand notwendig. Eine energiesparende hinterlüftete beziehungsweise vorgehängte Fassade lässt sich mit jeder Art von Naturstein ebenfalls installieren, sodass Sie sich ausreichend gegen Hitze im Sommer und Kälte im Winter schützen können.  

Die Entsorgung und Weiterverarbeitung gestalten sich ökologisch freundlich. Eine Auswahl verschiedenster Formen und Farben sorgen dafür, dass Sie maximale Gestaltungsfreiheit bei dem Bau Ihrer Naturstein-Fassade haben. 

Holzfassade – natürlicher Charme mit nachhaltiger Wirkung

Holz ist ein weiteres populäres Material, das gerne bei der nachhaltigen Fassadengestaltung moderner Immobiliendesigns zum Einsatz kommt. Eine Holzfassade besitzt zunächst einen äußerst ansprechenden natürlichen Charme. Das Material kann außerdem bei einem Bauvorhaben zu jeder Jahreszeit zum Beispiel für eine Vorhängefassade verwendet und verarbeitet werden.   

Holz hat den Vorteil, dass Sie es schon vor dem Bau der Fassade vorfertigen und genau anpassen lassen können, was Arbeitszeit und -aufwand bei der späteren Montage spart. Für eine solide Holzfassade mit einer langen Lebensdauer eignen sich insbesondere folgende Holzarten: 

  • Nadelhölzer
  • Kiefer
  • Lärche
  • Tanne
  • Fichte
  • Kastanien

Für Gebiete, die eine wetterresistentere Fassade benötigen, empfehlen sich Hölzer wie Eiche, Redwood- oder Red Cedar. Profilbretter können Sie horizontal, diagonal oder vertikal montieren lassen. Für eine ideale Wasserabführung eignet sich vor allem letzteres.

Neben den optischen und montagetechnischen Vorteilen bietet diese Art der Fassade auch eine gute Grundlage für eine Dämmung sowie den Schutz vor Kälte und Hitze: Holz kann nämlich von Natur aus beides nicht gut leiten. Eine Holzschicht muss entsprechend nicht so dick sein wie andere Materialien. Fügen Sie eine Wärmedämmung hinzu, müssen Sie auch im tiefsten und kältesten Winter keinen Frost an Ihrem Mauerwerk befürchten. Holz hat, besonders in witterungsgeplagten Regionen, jedoch nur eine begrenzte Lebensdauer.

Ziegel – klassisches Baumaterial für moderne Nachhaltigkeit

Ziegelstein stellt ein weiteres beliebtes Baumaterial dar, das sich durch Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit auszeichnet. Die Lebensdauer wird auf durchschnittlich 60 Jahre eingeschätzt.

Für die Herstellung sind Wasser, Ton, Lehm und Sand sowie Sägemehl und Papierfasern notwendig. Bestandteile, die überall in Deutschland auffindbar sind und keine langen Transportwege erfordern. Dank moderner Verfahrensweisen bedarf auch die Verarbeitung der verschiedenen Grundstoffe sowie das Brennen der Ziegelsteine weniger Energie und verursacht geringere Schadstoffmengen.

Da sich der Bau für Fachleute ebenfalls relativ einfach gestaltet, vermeiden Sie hohe Aufwands-, Material- und Personalkosten. Ziegel können zwar Wärme effektiv speichern, aber nicht gut leiten. Das bedeutet, dass Sie im Winter Heiz- und Energiekosten sparen, im Sommer jedoch vor großer Hitze geschützt werden. Der klassische Ziegelstein deckt also zahlreiche Kriterien für eine nachhaltige Fassadengestaltung ab.

Schiefer: Sedimentgestein für die Fassadengestaltung

Schiefer besitzt eine äußerst lange Lebensdauer, von über 100 Jahren. Die Lebensdauer und die zahlreichen Wiederverwendungsmöglichkeiten machen das Sedimentgestein zu einem wertvollen, nachhaltigen Baustoff, der sich besonders gut für die Fassade eignet. Bei Schiefer handelt es sich um jahrhundertealte Gesteinsablagerungen, die durch komplexe geologische Vorgänge entstanden sind. Dank moderner Methoden gestalten sich auch der Abbau und die Verarbeitung des Gesteins heute wesentlich nachhaltiger. Um die Umweltverträglichkeit zu garantieren, unterliegt dieser Prozess mittlerweile strengen Kontrollen.

Auch im Alltag stellt sich eine Schieferfassade als äußerst praktisch heraus. Das Gestein ist schmutzabweisend. Das bedeutet, Sie müssen weniger Wasser und Reinigungsmittel für die Reinigung einsetzen. Daneben ist der Wartungsaufwand für das Material relativ gering. Kommt es zu Schäden an der Fassade, können Sie den entsprechenden Stein einfach austauschen.

Das Gestein bietet zudem umfassenden Schutz vor Regen und Kälte. Letzteres hilft Ihnen dabei, Heiz- und entsprechende Energiekosten zu sparen.

Hinzu kommt, dass Schiefer sich mit anderen Naturmaterialen wunderbar kombinieren lässt und so ästhetische, moderne und nachhaltige Fassaden schafft.

Hinterlüftete und weitere kreative Schieferfassadengestaltungen

Bei einer hinterlüfteten Schieferfassade wird die Dämmung von außen an der tragenden Wand angebracht, um besser Wärmebrücken vermeiden zu können und einen effektiven Kälteschutz zu garantieren. Ein neuer, von Rathscheck mit entwickelter Schiefer-Fassadentyp ist das AIRTEC-System. Die Schiefer-Elemente können bis 7,74 Quadratmeter groß sein. Die Verklebung mit einem Leichtbetonträger führt dazu, dass die Fassadenplatten vielseitig einsetzbar sind. Die Unterkonstruktion aus Aluminium ermöglicht die Verwendung als vorgehängte hinterlüftete Fassade.

Eine Luftschicht hinter der äußersten Schicht der Fassade sorgt dafür, dass sich die Hitze im Sommer dazwischen nicht stauen kann. Die tragende Wand erwärmt sich selbst bei direkter Sonneneinstrahlung weniger schnell. Das Innere Ihrer vier Wände bleibt wohltemperiert, ohne dass ein elaboriertes Kühlsystem notwendig wäre, das viel Energie verbraucht.

Ein weiterer Vorteil des AIRTEC-Systems ist, dass Solarmodule bündig in die Fassade eingebaut werden können – und so der eigene Strom wortwörtlich aus der Wand kommt.

Neben all diesen praktischen Vorzügen stehen Ihnen bei einer Schieferfassade zahlreiche Möglichkeiten für die Fassadengestaltung offen. Sie können Ihrer Kreativität also freien Lauf lassen. Insgesamt handelt es sich bei Schiefer um eine günstige, langlebige und qualitativ hochwertige Lösung für Ihre Fassade, die sich schnell rentieren wird.

 

Moderne Schieferfassaden

Dachdecker- und Spenglermeister Julian Hammer beantwortet im Interview zahlreiche Fragen rund um das Thema Schiefer und moderne Schieferfassaden.

Unter anderem:
- Welche Deckarten gibt es?
- Wie hoch ist der Pflegeaufwand einer Schieferfassade und wie langlebig ist sie
- Wie nachhaltig ist eine Schieferfassade?
- Was kostet eine Schieferfassade?

Hier geht es zum kompletten Interview

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