Welcher Haustyp passt zu mir?

Einfamilienhaus, Doppelhaus oder Reihenhaus? Wer sich zum Bau eines Hauses entschieden hat, wird zunächst den richtigen Haustyp für sich und seine Familie auswählen. Dabei geht es nicht nur um den Platzbedarf, auch ökologische und vor allem finanzielle Aspekte spielen eine Rolle.
Wir haben für Sie die Vor- und Nachteile einiger Haustypen zusammengestellt und erklären, was Sie vor dem Bau eines Hauses beachten sollten.

Für wen eignet sich ein Einfamilienhaus?

Das Einfamilienhaus ist meist die erste Überlegung, wenn der Wunsch nach den eigenen vier Wänden Gestalt annimmt. Ein Einfamilienhaus wird in der Regel auf einem separaten Grundstück errichtet und bietet seinen Bewohnern je nach Grundstücksgröße einige Privatsphäre. Häufig sind Dachgeschoss und Keller ausbaufähig, sodass auch heranwachsende Kinder den nötigen Raum zur persönlichen Entfaltung haben. Ein Einfamilienhaus kann preisgünstig als Fertighaus oder individuell als Architektenhaus geplant und erbaut werden.

Wer sich für ein Einfamilienhaus entscheidet, wird meist nicht nur Haus-, sondern auch Grundbesitzer. Der Erwerb des Grundstücks wird im Grundbuch eingetragen, der Bauherr trägt zudem die Erschließungskosten für das Grundstück.

Welche Vorteile bietet ein Doppelhaus?

Das Doppelhaus ist vor allen Dingen mit Blick auf die finanzielle Belastung für einen Teil der Bauherren eine interessante Alternative. Einsparpotenzial bietet sich bereits beim Kauf des Grundstücks. Der für Einfamilienhäuser vorgeschriebene Mindestabstand zur Grundstücksgrenze entfällt bei einem Doppelhausauf einer Seite des Hauses. Dadurch kann das Grundstück in vielen Fällen um einiges kleiner gewählt werden. Weitere Ersparnis winkt den Besitzern eines Doppelhauses beim Aushub der Baugrube ebenso wie bei der Materialbeschaffung für den Haus-Bau. Der Einkauf größerer Mengen an Baumaterialien schlägt sich meist deutlich auf den Preis nieder. Vor allen Dingen dann, wenn es sich um zwei identische oder spiegelsymmetrische Haushälften handelt, können bereits bei der Planung die Kosten reduziert werden.

Bevor Sie sich für diesen Haustypendgültig entscheiden, sollten Sie bedenken, dass Sie für Jahre oder Jahrzehnte mit direkten Nachbarn auskommen müssen. Damit es über die Jahre nicht zu Reibereien kommt, sollten Sie bereits während der Planung genügend Freiraum für Ihre Privatsphäre einkalkulieren.

Hat ein Reihenhaus Vorteile?

Reihenhäuser sind vor allen Dingen für Bauherren interessant, deren Budget begrenzt ist. Das Grundstück für ein Reihenhaus kann einen Garten miteinschließen, zwingend ist dies aber nicht. Vor allem in Ballungsräumen mit knappem Baugrundangebot haben Reihenhäuser nicht selten ein sehr begrenztes Platzangebot im Außenbereich. Neben den vergleichsweise geringen Baukosten können Reihenhausbesitzer aufgrund der verminderten Anzahl der Außenwände auf Einsparpotenzial bei den Heizkosten hoffen. Die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten sind bei Reihenhäusern in der Regel eingeschränkt.

Welche Haustypen sind aktuell beliebt?

Auch die Architektur wird vom aktuellen Zeitgeist geprägt und dementsprechend unterliegen die Vorlieben der Bauherren einem zeitlichen Wandel. Moderne Häuser müssen nicht nur ansprechend gestaltet sein, sie müssen ebenso bautechnischen und ökologischen Gesichtspunkten entsprechen.


Energiesparhaus
Die sich verschärfende Klimaproblematik hinterlässt in Verbindung mit stetig steigenden Energiepreisen auch bei der Gestaltung moderner Häuser ihre Spuren. Neu gebaute Häusermüssen den Richtlinien der Energieeinsparverordnung (EnEV) genügen. Der Energieverbrauch wird mithilfe einer effizienten Dämmung und durch den Einsatz moderner Heiztechnik und alternativer Energiegewinnung wie beispielsweise der Solartechnik gedrosselt. Wer sein modernes Haus besonders energieeffizient gestaltet, kann mit Förderungen des Bundes, der Länder und Kommunen rechnen.


Effizienzhaus
Ein Effizienzhaus ist ein modernes Hausmit besonders niedrigem Bedarf an Energie. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau teilt Wohngebäude anhand ihres Energiebedarfs in unterschiedliche Effizienzklassen ein. Um den Häuslebauern das energieeffiziente Bauen eines Hauseszu versüßen, hat die KfW Förderprogramme für einzelne Baumaßnahmen, aber auch für komplette Neubauten aufgelegt. Neben zinsgünstigen Krediten sind zudem Tilgungszuschüsse erhältlich, deren Höhe sich nach den Aufwendungen des Bauherren und der Energieeffizienz der Maßnahmen richtet. Je geringer der Energiebedarf eines modernen Hauses ist, desto höher fallen die Förderleistungen aus.

Wichtig für die Bewilligung der Fördermittel ist, dass der Antrag auf Bezuschussung bereits vor Baubeginn gestellt wird. Nachfinanzierungen oder Umschuldungen werden nicht gefördert. Begleitet werden muss der Bau des Hauses von einem unabhängigen Energieexperten, der die Wirksamkeit und fachgerechte Umsetzung der Maßnahmen bescheinigt.


Passivhaus
Als Passivhaus wird ein modernes Haus bezeichnet, das gänzlich ohne oder mit einer sporadischen Beheizung auskommt. Bei diesem Haustyp soll einerseits der Wärmeverlust aus dem Gebäude so gering wie möglich gehalten werden. Andererseits wird die optimale Nutzung der vorhandenen Wärme, wie beispielsweise der einstrahlenden Sonne, angestrebt. Auch die von den Bewohnern selbst erzeugte Körperwärme und die Wärme technischer Geräte im Haushalt gehen in die Energiebilanz eines Passivhauses mit ein und beeinflussen den Bau des Hauses.

Auf diese Weise soll eine Heizkostenersparnis von bis zu 90 Prozent gegenüber unsanierten Bestandsgebäuden möglich sein. Dem hohen Einsparpotenzial stehen aber auch höhere Investitionskosten beim Bau des Hauses gegenüber.


Schwedenhaus
Das Schwedenhaus ist nicht nur eingefleischten Skandinavien-Fans ein Begriff, wenn es um einen besonders behaglichen Haustyp geht. Charakteristisch für Schwedenhäuser ist neben der farbenfrohen Fassaden-Gestaltung die Bauweise aus Holz. Moderne Häuser im Schweden-Stil werden in der Regel als Fertighäuser in der Holzständerbauweise errichtet. Dabei werden ganze Wände in einer Fertigungshalle zusammengebaut, an der Baustelle angeliefert und lediglich noch zusammengesetzt. Auf eine Ständerkonstruktion aus Kanthölzern werden bei diesem Haustyp eine innere und eine äußere Wand auf Holz aufgebracht. Die Hohlräume werden mit Dämmaterialien wie Mineralwolle, Hanf oder Holzfasern bereits werksseitig verfüllt.

Die Liebhaber von Schwedenhäusern schätzen neben dem gemütlichen Ambiente insbesondere die Nachhaltigkeit der Holzgebäude. Ein hochwertiges Schwedenhaus glänzt zudem mit einer hohen Energieeffizienz.


Landhaus
Als Sommerdomizile der privilegierten Oberschicht entstanden, erfreuen sich moderne Häuser im Landhausstil nach wie vor einiger Beliebtheit. Charakteristisch für diesen Haustyp ist ein großzügig gestaltetes Wohngebäude, das von einem ebenso weitläufigen Garten umgeben wird. Die richtige Umgebung für ein Landhaus ist ein dörfliches Umfeld beispielsweise im Umland von Ballungsräumen. Besonders beliebt ist dieser Haustyp bei größeren Familien mit Kindern und Liebhabern einer ruhigen Wohnumgebung mit viel Platzangebot.


Selbstbauhaus
Wer überschaubare finanzielle Mittel zur Verfügung hat, aber über einiges handwerkliches Können verfügt, kann sein neues Eigenheim auch zumindest teilweise in Eigenleistung erstellen. Das Material für den Rohbau wird vom Bauträger auf die Baustelle geliefert, der Zusammenbau ist bei diesem Haustyp Sache des Bauherren. Der Bauträger übernimmt in der Rohbauphase lediglich eine kontrollierende oder anleitende Funktion. Allerdings ist ein Haus-Bau kein Kinderspiel und einige Arbeiten gehören unbedingt in Expertenhände. Der Dachstuhl, die Dacheindeckung, die Treppe und die Bodenplatten sind beispielsweise Leistungen, die vom Bauträger erbracht werden. Die Leistungspakete der einzelnen Bauträger unterscheiden sich teils erheblich.

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