KfW-Kredit oder KfW-Zuschuss:
Die beiden Fördermittel für die Dachsanierung im Vergleich
Wenn Sie Ihr Dach einer Modernisierung unterziehen wollen, werden Sie dies vielleicht nicht auf Anhieb aus eigener Tasche stemmen können. Auf der Suche nach einer Finanzierung werden Sie früher oder später auf die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stoßen, die verschiedene Fördermittel für die Dachsanierung bereitstellt.
Die KfW unterstützt grundsätzlich Sanierungsvorhaben für Eigenheime, die mit einer energetischen Aufwertung des Gebäudes einhergehen. Im Falle einer Dachsanierung betrifft das im Wesentlichen eine Erneuerung der Dämmung, der Heizungsanlage sowie der Dachfenster. Auch Baunebenkosten, Wiederherstellungskosten sowie Beratungs-, Planungs- und Baubegleitungsleistungen können unter Umständen mit dem KfW Kredit für die Sanierung gefördert werden.
Eine Förderung der Dachsanierung durch die KfW kann entweder mittels eines KfW Baukredit oder KfW Hauskredit zu besonders günstigen Konditionen geschehen oder über einen Zuschuss, der bis zu 30 Prozent des Finanzierungsbedarfs abdecken kann. Im Folgenden sollen diese beiden Optionen detaillierter dargestellt werden:
KfW-Kredite 151/152 für die Dachsanierung
Die KfW stellt für Sanierungsvorhaben am Dach, welche die Energieeffizienz eines Gebäudes steigern, die Kredite 151 und 152 zur Verfügung. Mit dem KfW-Programm 151 können bis zu 100.000 Euro für Maßnahmen ausgezahlt werden, mit denen Ihr Gebäude den KfW-Effizienzhausstandard erreicht. Beim KfW-Programm 152 werden maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit für Einzelmaßnahmen oder Maßnahmenpakete ausgezahlt.
Einen besonderen Anreiz stellt bei beiden Krediten der KfW-Tilgungszuschuss dar. Dieser wird Ihnen als Kreditnehmer sozusagen geschenkt, wenn Sie mit Ihren Modernisierungsmaßnahmen gewisse energetische Einsparungen erreichen. Im höchsten Fall, wenn Sie mit Ihren Sanierungsmaßnahmen den KfW-Effizienzhausstandard 55 erreichen, werden Ihnen bis zu 27.500 Euro Ihrer Tilgungsschuld erlassen. Um diesen Betrag wird also die Summe verringert, die Sie an die KfW zurückzahlen müssen. Dies hat einen ähnlichen Effekt wie ein reiner KfW-Zuschuss für die Dachsanierung. Der Kredit 151/152 ist nicht mit dem Zuschuss 430 kombinierbar.
KfW-Programm 430 für die Dachsanierung
Der Zuschuss 430 der KfW bezieht sich auf das energieeffiziente Sanieren von Bestandsimmobilien und kann bis zu 30.000 Euro pro Wohneinheit betragen. Dieses Programm wird aus dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm und dem Anreizprogramm Energieeffizienz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanziert. Der Staat fördert die Umrüstung von Gebäuden zum KfW-Effizienzhaus, die Modernisierung von Heizungs- und Lüftungspaketen und Einzelmaßnahmen, wie etwa die Erneuerung oder Modernisierung der Dacheindeckung.
Der Zuschuss der KfW für Einzelmaßnahmen kann sich auf zehn Prozent belaufen, bei Heizungs- und Lüftungspaketen auf 15 Prozent. Maßnahmen zum KfW-Effizienzhaus-Standard werden sogar mit bis zu 30 Prozent der förderfähigen Investitionskosten pro Wohneinheit bezuschusst – beziehungsweise mit bis zu 30.000 Euro. Die Höhe des Zuschusses ist davon abhängig, welcher KfW-Effizienzhaus-Standard mit der Modernisierung erreicht wird. Der Zuschuss 430 ist nicht mit dem Kredit 151/152 kombinierbar.
Was lohnt sich mehr: Kredit oder Zuschuss?
In Hinblick auf die beiden vorgestellten Fördermodelle wird deutlich: Ob Sie nun einen Kredit von der KfW oder einen reinen Zuschuss beantragen, Sie können bis zu 30.000 Euro Ihrer Sanierungskosten geschenkt bekommen. Da aber diese beiden Förderformen nicht kombinierbar sind, stehen Sie vor der Qual der Wahl: Kredit oder Zuschuss? Eine direkte Gegenüberstellung soll die möglichen Kostenvorteile beider Varianten auf einen Blick vergleichbar machen.
Direkter Vergleich: Bei welchem Zuschussmodell bleibt mehr für Sie hängen?
KfW-Effizienzhaus-Typ | Höhe des Zuschusses Zuschuss 430 | Höhe des Zuschusses Tilgungszuschuss Kredit 151 |
KfW-Effizienzhaus 55 | 30,0 % der förderfähigen Kosten, | 27,5 % Ihrer Darlehenssumme, |
KfW-Effizienzhaus 70 | 25,0 % der förderfähigen Kosten, | 22,5 % Ihrer Darlehenssumme, |
KfW-Effizienzhaus 85 | 20,0 % der förderfähigen Kosten, | 17,5 % Ihrer Darlehenssumme, |
KfW-Effizienzhaus 100 | 17,5 % der förderfähigen Kosten, | 15,0 % Ihrer Darlehenssumme, |
KfW-Effizienzhaus 115 | 15,0 % der förderfähigen Kosten, | 12,5 % Ihrer Darlehenssumme, |
KfW-Effizienzhaus Denkmal | 15,0 % der förderfähigen Kosten, | 12,5 % Ihrer Darlehenssumme, |
Heizungs-/Lüftungspaket | 15,0 % der förderfähigen Kosten, | 12,5 % Ihrer Darlehenssumme, |
Einzelmaßnahmen | 10,0 % der förderfähigen Kosten, | 7,5 % Ihrer Darlehenssumme, |
Die direkte Gegenüberstellung der beiden Förderungen in der Tabelle macht deutlich, dass die KfW denjenigen Bauherren mehr Zuschuss gewährt, die ihre Baukosten neben den Zuwendungen der KfW hauptsächlich über eine andere Geldquelle finanzieren. Mit anderen Worten: Wer sich nur Geld von der KfW schenken lässt, ohne sich gleichzeitig welches bei ihr zu leihen, kann deutlich mehr bekommen.
Im Falle des KfW-Effizienzhausstandards 55 kann der Unterschied zwischen reinem Zuschuss 430 und Tilgungszuschuss bei Kredit bis zu 2.500 Euro beziehungsweise 2,5 Prozent der Baukosten betragen. Dennoch wäre es vorschnell, sich automatisch immer für den Zuschuss und gegen den Kredit der KfW zu entscheiden. Die entscheidende Frage ist nämlich, wo Sie den wesentlich größeren Anteil von 70 Prozent Ihrer Baukosten auftreiben.
Achtung:
Bitte beachten Sie, dass Sie einen Energieberater benötigen, der Sie bei der Antragstellung, der energetischen Baubegleitung sowie der Abnahme unterstützt. Die Kosten müssen Sie in Ihren Finanzierungsplan einberechnen.
Wann es sinnvoll ist, den KfW-Kredit dem Zuschuss für die Dachsanierung vorzuziehen
Für Sanierer, die den Großteil ihrer Modernisierungskosten aus eigenen Ersparnissen oder über ein privates, zinsfreies Darlehen stemmen können, ist die Antwort eindeutig: Diese sollten immer einen KfW-Zuschuss gegenüber einem Kredit bevorzugen. Erstens können Sie bei einem Zuschuss bis zu 2,5 Prozent mehr Ihrer Baukosten geschenkt bekommen. Zweitens lohnt sich beim derzeitigen Zinsniveau auch die Überlegung nicht, den zinsgünstigen Kredit anzunehmen und Ihr eigenes Geld an anderer Stelle mit höherem Renditeversprechen anzulegen.
Für Bauherren jedoch, die ohnehin einen Kredit aufnehmen wollen, lohnt sich das Rechnen. Bei derzeitigem Zinsniveau könnte es Ihnen theoretisch gelingen, einen Kredit mit günstigeren Konditionen als denen der KfW aufzutreiben. In diesem Fall kann es sich rechnerisch lohnen, einen Kredit von einem anderen Institut mit dem Zuschussprogramm 430 der KfW zu kombinieren und dadurch von der prozentual höheren Bezuschussung zu profitieren, anstatt den Kredit direkt bei der KfW zu beantragen.
Bitte beachten Sie:
Wir versuchen stets, unsere Magazin-Beiträge auf einem aktuellen Stand zu halten, können jedoch nicht garantieren, dass die hier dargestellten Angaben korrekt sind.
Aktuelle Informationen finden Sie auf der Seite der KfW: www.kfw.de