Dachdecken: Ablauf und Möglichkeiten der Finanzierung

Wer einen Hausbau plant oder eine sanierungsbedürftige Immobilie erwerben möchte, wird sich früher oder später mit der Eindeckung des Daches beschäftigen. Die Form des Daches und ebenso die Beschaffenheit der Dachhaut sind mitbestimmende Faktoren, wenn es um die Ästhetik eines Gebäudes geht.

Das Dach übernimmt aber auch wichtige funktionale Aufgaben. Es bietet sowohl der Bausubstanz als auch den Bewohnern Schutz vor Witterungseinflüssen wie Regen, Wind und Schnee. Die Qualität der Dachdeckung sowie das Material beim Dachdecken ist entscheidend für die Werterhaltung des Gebäudes und sorgt für ein gesundes Raumklima.

Wer sollte die Dacheindeckung vornehmen?

Das Dachdecken ist eine anspruchsvolle handwerkliche Tätigkeit, die ein hohes Maß an Fachwissen und viel Erfahrung erfordert.

Nur, wenn Sie über die entsprechenden Qualifikationen verfügen, kann das Dachdecken selbst gemacht werden.
Die Arbeiten auf dem Dach sind gefährlich, weswegen wir von Eigenleistungen beim Decken des Dachs abraten.
Während ein paar schräg verlegte Fliesen im Flur lediglich ein optisches Manko darstellen, können sich Fehler beim Dachdecken empfindlich auf die Bausubstanz und damit den Wert des Gebäudes auswirken.

Ein zweiter, noch wichtigerer Aspekt ist der gesundheitliche Schutz der Bewohner.
Durch eintretendes Niederschlagswasser oder Kondenswasser aus dem Gebäudeinneren kann es im Bereich des Daches zur Bildung gesundheitsgefährdender Schimmelpilze und anderer Mikroorganismen kommen.
Die Folge sind dann aufwändige Sanierungsarbeiten.
Werden die Schäden nicht rechtzeitig entdeckt, kann ein Gebäude durch Schimmelbefall im ungünstigsten Fall unbewohnbar werden.
Das Dachdecken sollte aus diesen Gründen unbedingt einer Fachfirma überlassen werden. Dachdeckereien verfügen sowohl über das nötige Know-how als auch die benötigten Materialien zum Dachdecken, um ein Dach fachgerecht herzustellen und dauerhaften Schutz zu gewährleisten. Kommt es dennoch zu Schäden, muss die ausführende Firma haften und für die finanziellen Einbußen geradestehen.

Tipp: Eigenleistung beim Dachdecken nach Absprache
Wer sich dennoch am Aufbau seines neuen Daches beteiligen möchte, kann sich mit dem federführenden Handwerker auf bestimmte Arbeiten in Eigenleistung verständigen. Viele Handwerksbetriebe sind zu einer solchen Arbeitsteilung beim Dachdecken bereit und geben darüber hinaus wertvolle Tipps für die Ausführung.

Welcher Handwerker ist der richtige?

Während die Errichtung des Dachstuhls oder -werks Sache des Zimmermanns ist, kümmert sich der Dachdecker um das Dachdecken. Bei der Wahl des richtigen Dachdeckers sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass nicht jeder Dachdecker mit jeder Art von Dach gleich gut vertraut ist. Die Auswahl an unterschiedlichen Dach-Typen ist vielfältig und viele Betriebe haben sich auf eine Auswahl bestimmter Dächer spezialisiert. Kontaktieren Sie vor der Auftragserteilung zum Dachdecken am besten mehrere Handwerksbetriebe, um sich ein Bild von den jeweiligen Fähigkeiten zu machen.

Wer mit einem hochwertigen Dach aus Schiefer liebäugelt, sollte sich unbedingt an einen Fachbetrieb wenden, der auf das Dach decken von Schieferdächern spezialisiert ist. Die Dacheindeckung mit Schiefer gilt auch unter Dachdeckern als hohe Kunst und verlangt ein Höchstmaß an Fachwissen. Schiefer als Deckungsmaterial beim Dachdecken ist besonders langlebig. Wer beim Dachdecken Kosten einsparen möchte und eine wenig erfahrene Firma beauftragt läuft Gefahr, die Vorteile des Schiefers durch unsachgemäße Verlegung wieder zunichte zu machen.

Welche Schritte sind beim Dach neu decken notwendig?

Nachdem die Zimmermänner ihr Werk getan und den Dachstuhl errichtet haben, tritt der Dachdecker in Aktion:

Er verlegt als erstes über den Sparren und der Dämmung eine Unterspann- oder Unterdeckbahn.

Diese häufig als Folie ausgeführte Lage soll die Regensicherheit des Daches gewährleisten.

Darüber folgt die sogenannte Lattung. Sie besteht in der Regel aus einer Konterlattung, die parallel zu den Dachsparren orientiert ist. Darüber folgt dann die Lattung, auf der die einzelnen Deckelemente der Dachhaut befestigt werden.

Das Aufbringen einer Lattung ist für die meisten Deckmaterialien geeignet. Soll das Dach allerdings eine hochwertige Schieferdeckung zieren, ist in der Regel eine Schalung notwendig. Dabei handelt es sich um eine vollflächige Holzverschalung, auf der je nach Bedarf die einzelnen Schiefersteine beim Dachdecken fixiert werden können.

Wie wird ein altes Dach neu gedeckt?

Bevor das neue Dach auf den Dachstuhl kann, muss das alte zunächst entfernt werden. Was sich zunächst wie eine Banalität anhört, gestaltet sich in der Praxis nicht selten aufwendig und kann mit erheblichen Kosten verbunden sein. Insbesondere, wenn es sich bei der alten Dachhaut um asbesthaltiges Material handelt, können leicht Kosten im höheren vierstelligen oder sogar im fünfstelligen Bereich entstehen.

Tipp: Verbindlicher Kostenvoranschlag vor der Sanierung

Bevor Sie eine Firma mit den Abbrucharbeiten für das alte Dach beauftragen, sollten Sie sich unbedingt einen verbindlichen Kostenvoranschlag unterbreiten lassen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass Sie im Nachhinein nicht mit horrenden Entsorgungskosten für problematisches Deckmaterial zu kämpfen haben. Ist nicht ganz klar, wie problematisch die alte Dachhaut ist, kann eine Zweitmeinung Klarheit bringen.

Soll das Dach eines Altbaus neu eingedeckt werden, sind unter Umständen umfangreiche Vorarbeiten vor dem Dachdecken notwendig. Das betrifft zunächst die Dachkonstruktion:

Bevor mit dem eigentlichen Dachdecken begonnen werden kann, muss ein Fachmann beurteilen, ob sich das Dachwerk noch in einwandfreiem Zustand befindet und für die neue Dachdeckung tragfähig genug ist. Ist es am alten Dach zu Leckagen mit Wassereintritt gekommen, sind am Dachstuhl möglicherweise Reparaturarbeiten notwendig. Wenn das alte Dach abgerissen und der Dachstuhl saniert ist, kann mit dem Dachdecken Schritt für Schritt begonnen werden.

Wie kann ich das Dachdecken finanzieren?

In Zeiten permanent steigender Energiepreise ist ein modernes Dach mit entsprechender Dachdämmung und Dämmeigenschaften eine gewinnbringende Investition in die Zukunft. Das sieht der Gesetzgeber ebenso und unterstützt die Bauherren bei der Dachdeckung neuer energieeffizienter Dächer. Neben Fördermitteln auf Bundesebene können die Bauherren je nach Region auch an kommunalen Fördermaßnahmen teilnehmen. Ein weiterer wichtiger Anlaufpunkt bezüglich der Finanzierungsprogramme für energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Neben günstigen Zinsen winken bei einer Bewilligung auch Tilgungszuschüsse für die Finanzierung der Dacheindeckung.

Wichtig: Erst der Antrag, dann die Sanierung

Viele Förderprogramme, wie etwa ein KfW-Kredit, können nur dann in Anspruch genommen werden, wenn der Antrag auf Förderung vor den baulichen Maßnahmen wie beispielsweise dem Dachdecken eingereicht und auch bewilligt wird. Bevor Sie also selbst Geld in die Hand nehmen, sollten Sie sich unbedingt um die Bezuschussung der Finanzierung für Ihre Dacheindeckung kümmern.

 

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