Fassade dämmen– was muss ich beachten?

Ein gesteigertes Umweltbewusstsein und permanent steigende Energiepreise haben das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Einsatz von Heizenergie in den letzten Jahren geschärft. Eine hervorragende Methode, um die Vergeudung wertvoller Rohstoffe zu vermeiden und gleichzeitig den eigenen Geldbeutel zu schonen ist die Fassade zu dämmen.

Nach Expertenschätzungen geht etwa ein Viertel der Heizwärme über die Fassade verloren. Im Rahmen einer Sanierungsmaßnahme lässt sich am besten die Fassade dämmen. Die Sanierung bietet zudem die Gelegenheit, die Fassade in einem zeitgemäßen Look erscheinen zu lassen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Möglichkeiten es zur Wärmedämmung der Außenwandgibt, wo die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden liegen und wie Sie Schiefer bei der Gestaltung der Fassade einsetzen können.

Schieferfassade Dämmung

Wie ist eine Fassade zu dämmen?

Vorsatzschale mit Kerndämmung

Bei der Vorsatzschale mit Kerndämmung handelt es sich um eine zweite Gebäudehaut oder -Schale, die vor der eigentlichen Außenwand errichtet wird. Dabei kann es sich etwa um Holz, Klinker oder andere Baustoffe handeln. Charakteristisch für die Vorsatzschale ist, dass sie keine tragende Funktion hat. Die Vorsatzschale dient lediglich optischen Zwecken. Zwischen der tragenden Außenwand und der Vorsatzschale wird eine Fassaden-Dämmung eingebracht. Ist die Vorsatzschale bereits vorhanden, wird eine Einblasdämmung als Dämmschicht verwendet. Dabei handelt es sich um feinkörniges Material wie Perlit oder Zelluloseschnipsel. Das Dämmaterial wird mit einem Gebläse über kleine Öffnungen in den Zwischenraum zwischen Außenwand und Vorsatzschale eingeblasen.

Wärmedämm-Verbundsysteme

Als Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) wird ein Dämmystem bezeichnet, das direkt auf die Außenwand des Gebäudes aufgebracht wird. Die Wärmedämm-Verbundsysteme sind in den vergangenen Jahrzehnten zu einer beliebten Möglichkeit geworden, um Fassaden zu dämmen. Sie bestehen aus einer mehrere Dezimeter dicken Dämmschicht aus Styropor oder Hartschaum. Über der Wärmedämmung der Außenwandfolgt eine Armierungslage, die für die nötige Stabilität der Fassade sorgen soll. Abgeschlossen wird der Aufbau in der Regel durch eine Lage Außenputz. Alternativ kann auf der Armierung auch eine Schieferfassadeverlegt werden. Die Schieferplatten werden auf die Armierung aufgeklebt und anschließend verfugt. Auf diese Weise lässt sich ein Kompromiss aus preisgünstiger Dämmung und hochwertiger Schieferfassadeherstellen

Vorgehängte hinterlüftete Fassade

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade bietet bezüglich des Raumklimas im Gebäudeinneren einige Vorteile. Sie erlaubt die Regulierung des Feuchtigkeitshaushalts und wirkt sich positiv auf die Temperaturverhältnisse aus. Die vorgehängte hinterlüftete Fassade ist eine moderne Variante der Außenwand-Wärmedämmung, bei der Witterungsschutz und Dämmung von zwei separaten baulichen Einheiten wahrgenommen werden. Ein Hauptvorteil der vorgehängten hinterlüfteten Fassade ist, dass Feuchtigkeit aus dem Inneren direkt nach Außen abgeleitet wird und eine Dampfbremse so überflüssig ist.

So ist eine vorgehängte hinterlüftete Fassade aufgebaut:

  • Außenwand des Gebäudes
  • Dämmschicht
  • Unterspannbahn
  • Tragkonstruktion
  • Fassadenverkleidung

Dämmschicht

Die Wärmedämmung der Außenwandwird im Idealfall vollflächig verlegt. Auf diese Weise werden Wärmebrücken beim Dämmen der Fassadevermieden, über die im Winter Heizenergie verloren geht. Im Sommer wird zudem das Eindringen von Hitze in das Gebäudeinnere vermieden. Ideal als Dämm-Material sind Mineral- oder Glaswolle und andere witterungsresistente Dämmstoffe wie Hartschaum.

Unterspannbahn

Die Unterspannbahn schließt die Dämmung der Fassadenach außen hin ab. Sie ist in Richung der Außenwand-Dämmungdiffusionsoffen. Auf diese Weise kann überschüssige Feuchte aus der Dämmung der Fassadein die Umgebung entweichen. Zur Außenseite hin ist die Unterspannbahn wasserdicht. Damit wird das Eindringen von Niederschlagswasser verhindert, das seinen Weg unter die Fassadenverkleidung gefunden hat.

Tragkonstruktion

Über der Unterspannbahn folgt eine Konterlattung. In diesem Bereich wird dauerhaft ein Luftspalt hergestellt, durch den die Außenluft ungehindert zirkulieren kann. Damit wird zum einen die überschüssige Feuchtigkeit abgeleitet. Zum anderen sorgt der Luftstrom im Sommer für zusätzliche Kühlung und verhindert, dass es zum übermäßigen Aufheizen der Fassaden-Dämmungkommt.

Auf der Konterlattung wird die Lattung angebracht. An der Lattung werden wiederum die Elemente der Fassadenverkleidung befestigt. Soll die Verkleidung aus einer hochwertigen Schieferfassade bestehen, kann anstelle der Lattung auch eine Schalung notwendig sein.

Schieferverkleidung

Eine Fassade aus Schiefer überzeugt nicht nur durch ihr ansprechendes Äußeres. Sie ist darüber hinaus überaus langlebig und bringt es bei fachmännischer Herstellung leicht auf eine Lebensdauer von 100 Jahren und deutlich mehr.

Welche Möglichkeiten habe ich bei der Gestaltung einer Schieferfassade?

Der steigenden Beliebtheit von Schieferplatten an der Fassade wird mit der Entwicklung moderner Deckbilder Rechnung getragen. Der Akzent liegt auf Deckbildern mit geraden Linien und geometrischen Formen, die sich in die zeitgemäßen architektonischen Gestaltungskonzepte integrieren lassen. Während eine Schieferfassadein der Vergangenheit häufig exklusiven Bauvorhaben vorbehalten war, tragen die modernen Deckbilder der Forderung nach geringen Material- und Herstellungskosten Rechnung. Die neu entwickelten Deckarten für die Schieferfassadekönnen mit geringeren Materialmengen in kürzerer Zeit verlegt werden als die traditionellen Deckarten.

Welche Förderungen gibt es, um die Fassade zu dämmen?

Um die selbst gesteckten, sehr ambitionierten Ziele in Sachen Klimaschutz zu erreichen, unternimmt der Staat einige Anstrengungen. Unter anderem werden über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Bauvorhaben gefördert, die auf einen besonders geringen Energieverbrauch ausgerichtet sind. Aber auch Einzelmaßnahmen, die zur Verbesserung der Energiebilanz von Bestandsgebäuden führen, werden als förderwürdig erachtet. Neben Zuschüssen sind für Einzelmaßnahmen wie das Dämmen der Fassadeauch zinsgünstige Kredite verfügbar.

Fördermöglichkeiten durch die KfW:

Kreditprogramm (151,152)

Im Rahmen der Kreditprogramme 151 und 152 ist die Förderung von baulichen Einzelmaßnahmen möglich, die der Verbesserung der Energieeffizienz eines Gebäudes dienen. Für Einzelmaßnahmen wie das Dämmen der Fassade können Kredite bis zu einer Höhe von 50.000 Euro in Anspruch genommen werden. Der effektive Jahreszins beträgt dabei aktuell 0,75 Prozent. Zusätzlich können Sie auf einen Tilgungszuschuss hoffen, der umso höher ausfällt, je effizienter Sie Ihre Fassade dämmen.

Zuschussprogramm (430)

Das KfW-Zuschussprogramm 430 richtet sich an private Bauherren, die durch Sanierungsmaßnahmen den Energieverbrauch ihres Eigenheims reduzieren möchten. Pro Haushalt kann der Zuschuss bis zu 30.000 Euro betragen.

Was muss ich bei der Förderung beachten?

Besonders wichtig bei der Beantragung von Fördermitteln ist der Zeitpunkt des Antrags. Damit ein Förderantrag Aussicht auf Erfolg hat, muss er gestellt werden, bevor Sie die Fassade dämmen, also vor Beginn der Baumaßnahmen. Darüber hinaus muss von einem zugelassenen Energieexperten bestätigt werden, dass es sich um wirkungsvolle, fachgerecht ausgeführte Sanierungsmaßnahmen handelt.

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